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12. Dezember

Master of Arts in Musikpädagogik

Die heutige Geschichte führt uns zurück in den Sommer 2017. Genauer gesagt den 23. Juni. Das war ein wichtiger Tag für meine Ausbildung. Der Tag an dem ich mein Master-Abschlusskonzert spielte. Aber alles der Reihe nach.

 

Im November 2016 spielte ich ein Konzert bei Kerzenlicht in der Färbi Langenthal. Im selben Semester ging es darum, meinen Masterabschluss zu planen. Ich war derart begeistert von der Atmosphäre dieses Konzertlokals, dass ich keine Minute gezögert habe, ebendieses für mein Masterabschlusskonzert zu wählen. Noch heute bin ich Susanna Ritschard dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit geboten hat. Das Programm - une soirée à Paris - passte auch perfekt zum Lokal. Werke ausschliesslich von Komponisten, die mit Paris etwas zu tun hatten. Ich wollte mit dem Konzert an die Atmosphäre im "chat noir" auf Montmartre erinnern, wo früher Erzählungen und Musik von bedeutenden Schriftsteller*innen und Komponist*innen vorgetragen wurden. 

 

Zahlreiche Stunden, Wochen, Monate übte ich wie wild am Programm. Nebenbei reiste ich zu meinen beiden Unterrichtsstellen. Und pendelte zwischen Langenthal und Luzern an die Kurse. Fauré, Debussy, Dizy, Andrès und andere Komponisten für Harfe sollten zu hören sein. Dann kam die erste Hürde. Ich musste im März 2017 nach einem neuen Kammermusik-Stück suchen, weil die Bratschistin für das Debussy Trio ausfiel. Und wie Sie vielleicht wissen, ist das mit den Bratschist*innen wie bei den Harfenist*innen: wir sind nicht "en masse" vorhanden. Aber ich fand ein gutes Ersatzstück, das ich mit der Flötistin als Duo zur Aufführung brachte. Weiter gings. Dazwischen die Spannung der Aufnahmeprüfungen für den zweiten Master in Performance. Und die Ungewissheit, ob man für den Studiengang aufgenommen werden würde oder nicht. Ganz schön nervenaufreibend! 

 

Und nach zahlreichen Stunden, die ich ins Üben für das Konzert investiert hatte, war es dann endlich soweit. Die Woche der Wahrheit war da. Wie nervös ich doch war! Das kriegte mein gesamtes Umfeld zu spüren. Am Abend vor dem Konzert, nach einem anstrengenden aber erfüllenden Unterrichtstag holte ich mit meinem Vater die zweite Harfe für das Duo aus Luzern nach Langenthal. Dann wollte ich das Programmheft fertigstellen. Leider machte mir office Word einen Strich durch die Rechnung und formatierte alles anders. Was für ein Stress. Aber zum Glück habe ich so ein tolles Umfeld, das mich keine Minute im Stich gelassen hat und stets unterstützte. Dafür bin ich unendlich dankbar! 

 

Und dann kam der Tag x. Ich erwachte mit einer heiseren Stimme. "Auch das noch", dachte ich mir. Naja, man muss den Herausforderungen im Leben einfach begegnen. Ich wollte das Konzert einfach durchziehen. No matter what happens! Gesagt getan. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn was für Juni zu befürchten war: der Freitag, der 23. war der heisseste Tag des Sommers 2017. Und in der Färbi war es noch heisser. So stellten wir Ventilatoren für das Publikum auf. Noch nie habe ich dermassen geschwitzt auf einer Bühne. Hinzu kam die Nervosität. Und der Fakt, dass meine Stimme immer noch weg war. Zum Glück war ich aber kein Sänger. Leider riss eine Saite bereits nach dem ersten Stück. Aber: the show must go on. Und so spielte ich Stück für Stück. Bis eine weitere Saite riss und noch eine. Zum Glück spielte ich ein Duo für Harfe und so konnte meine Duo Partnerin Joanna Thalmann die Saiten für mich wechseln. Und für das letzte Stück wechselte ich dann auf die "Luzerner-Harfe". Dann war es endlich geschafft! Was für eine Last das war, die von mir fiel. Jetzt galt es nur noch, das Resultat der Jury abzuwarten. Aber das fiel positiv aus. 5.4 war die Note. 

 

Noch heute frage ich mich, wie ich es geschafft habe, trotz all diesen Umständen ein so tolles Konzert hinzuschmeissen. Ohne die Unterstützung meiner Familie, insbesondere meiner Eltern, meiner Dozent*innen und meinem gesamten Umfeld wäre das wohl nicht möglich gewesen. Danke für Euren Einsatz! 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Mam (Samstag, 12 Dezember 2020 12:24)

    Oh ja war das heiss, wenn ich mich recht erinnere hast du auch deine Oberteile nach fast jedem Stück wechseln müssen. Wir hätten damit die Pflanzen giessen können, so nass waren sie. Aber du hast das super gemacht, bravo.

  • #2

    Daniela Crisante (Samstag, 12 Dezember 2020 22:15)

    so schöön diner gschichte... �����

  • #3

    Xenia (Mittwoch, 16 Dezember 2020 08:44)

    Oh, ich war sehr glücklich, Dich an diesem besonderen Tag so toll spielen zu hören, trotz all der Zwischenfälle, die das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis machten. Wir versuchten alle, uns in Dich zu versetzen und staunten nur, wie Du das geschafft hast ! Bravissimo!